Es ist mal wieder an der Zeit zurück zu schauen und das Jahr Revue passieren zu lassen. Und man kann sagen, dass es wirklich ein verrücktes Jahr war und immer noch ist. Alles war anders. Das heutige Leben wird immer schnelllebiger. Höher, schneller, weiter lautet die Devise. Und dann kommt ein kleiner Virus und versetzt uns quasi in eine Zwangspause. Stillstand. Und wir können nichts dagegen tun. Und plötzlich sehnen wir uns nach Dingen die bisher selbstverständlich waren und die wir gar nicht wirklich mehr zu schätzen wussten. Dieses Jahr hat gezeigt wie unterschiedlich Menschen auf so etwas reagieren. Auf der einen Seite gegenseitige Hilfe und Unterstützung und auf der anderen Seite Missgunst und Neid. So wie die Hamsterkäufe im Frühjahr . Die leeren Regale in den Supermärkten wird wohl keiner so schnell vergessen. Und während Menschen sich um die letzte Packung Toilettenpapier stritten, gab es viele Kinder die in dieser Zeit zu Hause die Hölle auf Erden hatten. Ungeschützt und eingesperrt mit gewalttätigen Eltern und ohne jede Möglichkeit nach Hilfe zu suchen. Die Einrichtungen und Schulen geschlossen. Der Kontakt nach außen fast bei Null. In dieser Zeit stiegen Misshandlung und Missbrauch stark an und nur wenige haben sich darüber Gedanken gemacht. Dazu passt ein Satz aus einer Geschichte, darin heißt es:“Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert.“ Auch ohne Corona müssen pro Jahr fast 50.000 Kinder in Obhut genommen werden
, Tendenz steigend. Also alle 12 Minuten ein Kind! Wir finden das erschreckend. Und bei allem unfreiwilligen Verzicht im Moment und auch Problemen, sollten wir nicht vergessen, dass es Kinder gibt, denen es wirklich schlecht geht und die unsere Hilfe brauchen. Umso mehr freuen wir uns über die vielen Unterstützer, welche uns auch dieses Jahr wieder geholfen haben und einfach mal über den Tellerrand hinaus geschaut haben, auch wenn unsere Projekte nicht oder nur anders umgesetzt werden konnten. Trotzdem gab es Unterstützung beim Schulanfang , einen Ausflug nach Plohn als Ersatz für das Sommerfest, Geburtstagsgeschenke, Unterstützung von kranken Kindern, neue Möbel und renovierte Zimmer für die Familienwohngruppe am Brückenplatz und vieles mehr. Als ich vor kurzem mal wieder durch unsere Homepage geschaut habe
, ist mir ein Bild mit einem Bäumchen aufgefallen, welches uns die Kinder des Gert-Fröbe-Heimes 2012 geschenkt haben, verbunden mit dem Wunsch das unser Verein genauso wachsen möge wie das Bäumchen ( und das ist inzwischen richtig groß, wie man auf dem unteren Bild sehen kann). Nie hätten wir gedacht, dass wir so viel Hilfe leisten können und immer mehr Projekte mit der Hilfe von ganz vielen Menschen umsetzen können. Und trotzdem ist unser größter Wunsch bisher nicht in Erfüllung gegangen. Nämlich das unser Verein gar nicht gebraucht werden würde. Dann würde es nämlich keine bedürftigen Kinder geben. Wäre das nicht toll? Aber wenn man sich die obige Zahl so anschaut, sind wir davon wohl noch meilenweit entfernt. Und deswegen gibt es für uns (leider) auch weiterhin viel zu tun. Wir möchten uns auf diesem Wege bei allen Spendern, Mitgliedern und freiwilligen Helfern ganz herzlich für die Unterstützung und den Glauben an unsere Idee bedanken.
Wir wünschen allen ganz viel Gesundheit und das der Blick fürs Wesentliche nicht verloren geht.
„Verwechsle nie was wichtig ist, mit dem was wirklich zählt.“
Madeleine , Yvonne & Bianka